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Fenster zum Hof 1: MAGNETISMUS

poetisches theater

sarah: ich will aufgehen im ganzen nirgendwohin wollen und noch weniger
müssen nicht
einschlafen und nicht aufwachen einfach eine
welle sein in alle ewigkeit rauschen
verschwinden rauschen
verschwinden.

Premiere dieses Teils war im Frühling 2012

Der Raum

Sebaa fand den Raum MOSAIK bei der Suche nach Material für eine Inszenierung. Sie erinnert sich: "Mir war sofort klar, dass hier alles möglich scheint. Ein helles Fenster zum Hof, das einen anderen Blick provoziert. Ein Ort, der nicht nur das Sehen, sondern auch das Betrachten fordert. Dies war ein sehr intensiver Moment, und ich begann, ein Stück eigens für diesen Raum zu schreiben."

"Magnetismus" ist das erste Drama, das Sebaa im Frühjahr 2012 mit Frank Baumstark, Marco Sprinz und Heike Huhmann im MOSAIK inszenierte. "Steinbruch" folgte im Herbst.

das poetische theater

Die Autorin und Regisseurin Eveline Sebaa versammelt regelmäßig Künstler verschiedener Disziplinen zu Theaterprojekten der ungewöhnlichen Art. Die freie Ensemble Arbeit versteht sie als Gegengewicht zur Massenkulturindustrie. Eveline Sebaa erläutert ihr Konzept eines poetischen Theaters:

"Ich suche nach Freiheit, nach der Definition von Werten, Träumen, Freiräumen. Es ist die Suche nach einem anderen, neuen Weg und dabei ignoriere ich bereits gegangene Pfade nicht. Das Fenster steht dabei für den subjektiven Blick. Niemand kann alles durchschauen, aber hinaussehen, hinsehen, zuhören kann jeder."

Es ist die Suche nach einer Alternative, einem unbekannten Weg, fernab von jedem subventionierten Theaterbetrieb, der sie antreibt. Weit entfernt von cleveren Spielplänen, smarten Marketingstrategien, Kritikern, Agenten, Skandalen, Wirtschaftsplänen und Selbstinszenierungen. Weg von einer Industrie, in der sinnliches Erleben zur Ware geworden ist oder zum integralen Bestandteil eines geforderten Lifestyles innerhalb einer Gruppe.

Von Beginn an ist es ein Fest für die Sinne. Zu melancholisch-folklorischen Klängen schneidet Johannes Grünbein (Marco Sprinz) frische Orangen, süßer Duft erfüllt den Raum. (...)
Die Inszenierung ist ein bewusstes, faszinierendes Spiel der Gegensätze: Verbale Kommunikation steht nonverbaler gegenüber. Lautstärke und Stille, Schnelligkeit und provozierende Zeitdehnung wechseln sich ab, als würden sie verschiedenen Bewusstseinsebenen enstpringen (...)
Es ist Eveline Sebaa mit ihrer spannend verrätselten Inzenierung und den hervorragenden Schauspielern etwas ganz Besonderes gelungen.
aKt, die Kölner Theaterzeitung, Mai 2012

es spielten: Frank Baumstark, Heike Huhmann, Marco Sprinz
Regieassistenz: Vera Lenn Heijnen
Fotos/Videoinstallation: Tim Fehske
Dramaturgie/Bühne: Marc Wagenbach

dank an Michael Steinrücke, Falk Wulms, Ulf Hempelmann

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